EIN STÜCK UNSERER GESCHICHTE

WIE IST DIE REGINA-RENTE ENTSTANDEN?

 

Wie jedes historische Gebäude hat auch unser Gästehaus REGINA eine tiefe und atemberaubende Geschichte. Fünf Generationen haben diese schönen Räumlichkeiten des ehemaligen Bauernhofs durchlaufen, von denen die letzten drei im Herzen der Pension leben.

Die Geschichte beginnt an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, als Josef Böhm, der Vorfahre der Familie, die Erbin eines großen Hofes heiratet. Die Bewirtschaftung eines solchen Landes bedeutete eine enorme Selbstverleugnung und unendliche Arbeit. Josef hat seine eigenen Erfahrungen gemacht: Er verlor zweimal seine Frau und musste sich allein um sieben Kinder kümmern. Das Schicksal ließ ihn auch nach diesen schwierigen Ereignissen nicht ruhen. Fast die gesamte Familie musste 1945 aufgrund ihrer deutschen Staatsangehörigkeit in die ehemalige DDR deportiert werden. Josef durfte schließlich auf seinen Wunsch hin wegen seines hohen Alters bleiben, aber seine Kinder, darunter seine minderjährige Tochter, mussten von einem Tag auf den anderen ihre Wohnung verlassen. Nur Regina, die zum Zeitpunkt der Ausweisung bereits mit einem Mann tschechischer Staatsangehörigkeit verheiratet war, durfte bei ihrem Vater bleiben. Auch der Bauernhof wurde der Familie entzogen, und erst 1947 konnte die Familie die Kleingartenanlage zurückkaufen und wieder Eigentümer werden. Dies rettete das Haus, zumindest für eine gewisse Zeit. Diese glücklichen Momente währten nicht lange, denn 1953 wurden die meisten Felder und Bauernhöfe von der JZD verstaatlicht. In dieser schwierigen Zeit mussten Regina und ihr Mann mit ansehen, wie alles, was sie sich mühsam aufgebaut hatten, langsam verfiel. Aus diesem Grund verließen sie nach zwei Jahren das JZD. Fast verzweifelt übernahmen sie die einzige Kuh, die ihnen vom JZD zurückgegeben worden war, und bewirtschafteten ihre Felder an viel schlechteren Stellen als ursprünglich. Doch die Familie gab nicht auf und baute ihren Hof mit großem Elan wieder auf. Das Schicksal und das damalige Regime bereiteten einen weiteren unfreundlichen Abschnitt in ihrem Leben vor. Im Jahr 1962 wurde der Hof erneut dem öffentlichen Interesse der Gemeinde entzogen, und Reginas Ehemann Joseph musste erneut einen Teil der Vermögenszuweisung von 1946 zahlen, um ihn zurückzubekommen. Nach dem heutigen Bericht von Věra Vaclíková, der Tochter von Regina und Josef, scheint es fast unglaublich, wie die Zeit auf solche Weise mit dem Leben der Menschen spielen konnte. Veras Eltern mussten ständig Milch, Eier und Rindfleisch vom Bauernhof abholen. Zeitweise war Regina gezwungen, Eier von Nachbarn zu kaufen, um die Lieferungen zu erfüllen. Trotz all ihrer harten Arbeit und ihres Fleißes mussten sie mehrmals ganz von vorne anfangen.

Tochter Vera, die als Kind wegen der harten Arbeit auf dem Hof nicht viel Freude an ihrer Familie hatte, sah in ihrem Erbe große Stärke und Entschlossenheit. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sie weiter gekämpft hat. 1990, nach dem Tod ihrer Mutter Regina, gab sie ihren Beruf als Finanzbuchhalterin auf und widmete sich dem Wiederaufbau des Familienhauses. Sie beschloss, daraus ein gemütliches Familiengästehaus zu machen, das sie an Mama Regina erinnern sollte. Nach fast vier Jahren war die Pension trotz aller Schwierigkeiten und fehlender Mittel dank der Entschlossenheit und der großen Hilfe von Familie, Nachbarn und Freunden fertiggestellt. Frau Vera hat nie aufgegeben. Sie gab ihre atemberaubende Lebenskraft und Energie an ihre Tochter Romana und ihren Enkel Jakub weiter, die heute die Pension leiten.

Fünf Generationen haben ihr Herz in einen Bauernhof gesteckt, der nicht nur ein Zuhause war, sondern vor allem ein Symbol für das Leben und seine Energie. Schließlich beinhaltet der Name Regina, der aus dem Lateinischen stammt, auch die Bedeutung von "Königin". Die heutige Pension Regina wird immer die Stärke der weiblichen Blutlinie und den großen Wunsch, niemals aufzugeben, in sich tragen.